Die Teilnehmenden der Tschechisch-Deutschen Konferenz 2022 sind zu einer Führung durch die Ausstellung "Unsere Deutschen" des Collegium Bohemicum eingeladen.
Die Vorbereitung und Realisierung der umfangreichen Dauerausstellung "Unsere Deutschen" war über mehrere Jahre hinweg anspruchsvoll. Auf zwei Etagen ist es BesucherInnen nun möglich 22 Räume auf 1600 Quadratmetern mit mehr als 500 Ausstellungsstücken zu entdecken. Sie spazieren durch die Geschichte der deutschsprachigen Population der böhmischen Länder vom frühen Mittelalter bis zum turbulenten 20. Jahrhundert.
Worauf können Sie sich freuen? Sie können barocke Statuen vom Brückenheiligen Johannes Nepomuk, ausgeliehen von der Nationalgalerie, bestaunen, die Skier vom berühmten deutschen Athleten Emmerich Rath, welcher Bohumil Hanč zu retten versuchte, oder persönliche Gegenstände des Fallschirmspringers Jaroslav Švarc, der am Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich beteiligt war und in der Kirche in der Resslova-Strasse fiel. In der Ausstellung können sich auch die Jake von der aus Ústí stammenden Atomphysikerin Lilly Hornig, welche sich an der Entwicklung der Atombombe beteiligte, oder eine Kopie von der Liste Oskar Schindlers, der viele Juden rettete, finden. Auch werde Sie einige Ausstellungsstücke, wie zum Beispiel das Cover des legendären Beatles Albums Yellow Submarine oder das Buch der Naturschützerin Joy Adamson überraschen.
"Der Besucher sieht nicht nur klassische Museumsexponate, sondern kann auch in mehrere historische Umgebungen eintauchen. Er kann eine Nachbildung eines Biedermeiersalons erblicken, sich einer barocken Johannes Nepomuk-Prozession anschließen, durch ein Jugendstielhotel in Liberec wandeln, oder ein Familienvideo in einer Brünner funktionalistischen Villa betrachten. Er kann sich authentische Streite im böhmischen Landtag anhören oder den Stammtischgesprächen in einer deutschen Kneipe in Loket lauschen. Anschließend kann er in einem Prager Kaffeehaus den Gesprächen der Schriftstellern Max Brod, Karel Čapek und Ferdinand Peroutka zuhören," beschreibt Petr Koura, Direktor des Collegiums Bohemicums.
Die Ausstellung, deren Vorbereitung sich über zehn Jahre hinzog, ist modern und interaktiv. Die klassische Aufforderung "Bitte nicht anfassen", gilt hier überhaupt nicht - im Gegenteil, je aktiver man ist, desto mehr kann man entdecken.
Text: Collegium Bohemicum