Bürgerfest in Berlin

12.09.2023

Einen Mann auf Stelzen, der die Fahne des deutsch-tschechischen Zukunftsfonds schwenkt, sieht man nicht alle Tage am Prager Hauptbahnhof. Hier bin ich wohl richtig, dachte ich mir. Als Juliane und ich am Morgen des 9. Septembers in den Kulturzug nach Berlin stiegen, waren wir sehr aufgeregt und auf die Fahrt sowie den Tag gespannt. Keine 15 Minuten später saßen wir auf dem Boden des hintersten Zugwaggons und hörten ein unplugged Konzert der tschechischen Band MYDY. Die Atmosphäre war wirklich etwas Besonderes und nachdem wir das Programmheft fertig durchgegangen waren, machten wir uns gleich auf in den nächsten Waggon. Dort stellte das interkulturelle Kabarett "to téma" auf unterhaltsame Weise die deutsch-tschechische Beziehung dar. Für manche Witze reichte Julianes und mein Wissen über deutsch-tschechische Beziehungen und damit verbundene Insider noch nicht aus und wir sahen uns deshalb zwar teilweise fragend an, doch insgesamt haben wir trotzdem viel gelacht.

Danach trieb uns der Hunger auf unsere Sitzplätze zurück, wo wir leider mit Bedauern feststellen mussten, dass einer der 3. Gänge, ein leckerer Streuselkuchen- auf den Boden und unter meine Schuhsohle geraten war... Doch das servierte Essen schmeckte uns sehr gut und nach einer Lesung des Autors Jaroslav Rudiš waren wir überrascht, wie schnell die Zugfahrt doch vergangen war. Vom Berliner Bahnhof zum Präsidentengarten durften wir Teil eines Umzuges sein und zwischen Kunstwerken und Radwägen waren wir erneut wirklich beeindruckt von der Stimmung und Energie aller Anwesenden. Als wir schließlich am Schloss Bellevue ankamen, freuten wir uns sehr auf die dort stattfindenden Feierlichkeiten.

Die hohen Temperaturen machten das Erkunden des riesigen Geländes zwar etwas anstrengend, doch sie trugen auch dazu bei, dass Aktionen zur Jubiläumsfeier des deutsch-tschechischen Zukunftsfonds, wie zum Beispiel ein Heißluftballon mit daran befestigter Akrobatin möglich waren. Wir führten interessante Interviews an deutsch-tschechischen Ständen mit vertretenden Menschen und erhielten auch weitere tschechische kulinarische Eindrücke durch zum Beispiel ein Stück Medovik. Im weiteren Verlauf des Nachmittags durften wir tolles Programm miterleben und den Stand der Sdružení Ackermann-Gemeinde vertreten.

Ein wenig erschöpft, aber mit wahnsinnig vielen neuen Eindrücken machten wir uns danach auf den Weg zurück zum Berliner Hauptbahnhof. Auch im Zug zurück nach Prag war noch einiges geboten, vor allem musikalisch. Die geplante Ankunftszeit in Prag lag bei 01.45 Uhr nachts, weshalb wir die Klänge der DJane im letzten Waggon nutzen, um meinen Geburtstag zu feiern. Für Juliane und mich war es insgesamt ein wirklich ereignisreicher Tag, auf den wir gerne zurückblicken.

Pia